von Arne Sommer

Dieser Tage entdeckte ich, mehr aus Zufall, eine neue Hörspielreihe. OK, so neu ist sie auch nicht mehr, aber es gibt noch nicht so viele Folgen davon. Für mich jedenfalls war sie neu. Und da die Titel allesamt sehr fantastisch klangen, wollte ich unbedingt einmal hineinhören.

Ich lag also im Bett, den Kopfhörer auf und es ging los. Coole Musik und ein cooler Anfang, ich war hin und weg. So müssen Hörspiele anfangen, jedenfalls für meinen Geschmack. Kein Erzähler und die Handlung entwickelt sich alleine durch die Gespräche. Ganz so wie in den klassischen Paul Temple Hörspielen aus den 50er und 60er Jahren, von denen ich ebenfalls ein großer Fan bin.

Aber zur Handlung. Der ehemalige Polizeiausbilder Peter Lundt ist durch einen berufsunfall blind geworden. 3 Jahre hat er für seine Rente gekämpft aber nun will er nicht einfach zu Hause rumhocken, sondern ist voller Tatendrang und eröffnet eine Detektei. Da er blind ist, braucht er einen Assistenten, der die Dinge für ihn erledigen kann für die man sehen muß. Also gibt er eine Anzeige auf und eine Studentin meldet sich bei ihm. Natürlich tut er so, als wenn er zwiwschen zwei Fällen stecke, also klassische Detetivlüge. Frau Schmidt bekommt den Job und muß auch die Erfahrung machen, das Peter Lundt nicht gerade der Inbegriff von Freundlichkeit ist. Aber lieber Hörer, keine Sorge, es wird für ausgleichende Gerechtigkeit gesorgt. Kaum hat er sie angestellt, erhält er auch schon den ersten Auftrag.

Ein Koihändler wird erpreßt und Lundt soll die Stimmenanalyse auf dem Mitschnitt des Erpressers analysieren. Wie sich herausstellt ist Lloyds ihrem Klienten gegenüber äußerst mißtrauisch, denn es könnte sein, das dieser versucht sie aufs Kreuz zu legen. Und so beginnt der blinde Detektiv mit seiner Assistentin den Fall aufzurollen.

Wie stellt man akustisch einen Blinden dar? Wie beschreibt man interessant die Arbeit und die Probleme, die das mit sich bringt? Das waren meine ersten Gedanken. Und auch dafür hat der Autor manch eine genial einfache Lösung gefunden, wie z.B. die sprechende Uhr. Auch sonst hat es Peter Lundt nicht leicht, denn er ist nicht einfach ein cooler Typ, sondern er muß immer noch damit kämpfen das er blind ist und die Dinge nicht immer so einfach laufen, wie sie als Sehender waren. Vor allem aber muß er feststellen, das er seine Assistentin braucht und es nicht gut ist, sie wie einen Fußabtreter zu behandeln.

Ihr habt es bemerkt, ich bin rundum begeistert. Dieses Hörspiele ist einfach nur Klasse! Die Sprecher: Erste Sahne. Die Musik: Erste Sahne. Die Story: Klasse. Der einzige Kritikpunkt, den ich anbringen kann, ist die Verpackung. Ein derart gutes Hörspiel hätte mehr verdient als ein billiges Papierheftchen. Da hätte mindestens ein Slimcase drin sein müssen. Aber der Rest... ich will sofort Folge zwei haben, die Rache des Drachen.


Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2004
Verlag/Labelhoerformat Lauscherlounge
AutorArne Sommer
RegieMarc Hertel
ISBN/Asin978-3980981309