von Stefan Lindner

Im dritten Teil geht es nach London, um den alten Freund seines Vaters zu finden, H. P. Lovecraft. Begleitet wird er von seiner neuen Freundin Priscylla. In einem sehr abgelegenen und abgewetzten Haus findet Robert ihn endlich. Doch es kommt zu ungeahnten Schwierigkeiten.

Der Klappentext sagt dazu: Robert Greven und seine Begleiterin Priscilla sind endlich in London angekommen und machen sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen „Howard“. Sie finden ihn auch. Doch plötzlich ist nichts mehr so, wie es scheint. Und Schatten der Vergangenheit greifen nach dem jungen Hexer.

Warum für den Erzähler, der ja Robert Craven ist, ein anderer Sprecher genommen wurde, erschließt sich mir nicht wirklich … Moment mal … Oha, das habe ich tatsächlich durcheinandergebracht! Es gibt den Erzähler aus der Ich-Perspektive, der dann auch vom Sprecher des Robert Craven gesprochen wird, und einen übergeordneten Erzähler.

Die Hauptfigur benimmt sich manchmal recht merkwürdig

Seine Arroganz gegenüber anderen Leuten kommt immer wieder durch, was man deutlich an der Art seines sprachlichen Ausdrucks merkt. Und das, obwohl er eigentlich keine Ahnung hat, was da um ihn und mit ihm eigentlich vorgeht. Vielleicht deswegen? Aber es gibt immer wieder Momente, wo ich es nicht verstehe, warum er sich so verhält. Dann wieder nimmt er Ratschläge an und verhält sich so, wie der Hörer es in der Situation erwarten würde. Passend dagegen ist es, wie er die Ablehnung von Howard Priscylla gegenüber zum Ausdruck bringt. Da schwingt ein großes Stück Abhängigkeit mit oder die Angst eine Person zu verlieren, die er seelisch braucht, um mit dem ganzen neuen Schrecken klar zu kommen.

Priscylla wird wunderbar naiv gesprochen von Katharina von Daake und Claudia Urbschat-Mingues ist die perfekte böse und perfide Hexe. Alle Sprecher machen ihre Sache wirklich gut. Auch das Ambiente, die Effekte und der Schnitt, mit der Musik, sind hervorragend. Allerdings gibt es immer wieder mal Szenen, die völlig aus der Handlung zu springen scheinen, wie die auf der Themse, mit den Fischern. Wenn man genau aufpasst, könnte sie zu einem Nebensatz passen, den H. P. Lovercraft einmal sagt, als er versucht Robert Craven zu erklären, in was er da als Sohn des Roderick Andara hineingeraten ist.

Der größte Kritikpunkt, den ich habe, ist aber die Geschichte von Wolfgang Holbein. Sie ist in weiten Bereichen einfach völlig vorhersehbar und bereitet praktisch keine Überraschungen. Für mich kommt da einfach keine echt Spannung auf, weil ich eigentlich genau weiß was „jetzt“ passieren wird. Das ist schade, angesichts der wirklich guten Umsetzung. Die einzige Frage, die ich mir stelle, ist Priscylla wirklich Priscylla?


Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2020
Verlag/LabelLindenblatt Records
AutorStefan Lindner
ProduzentStefan Lindner
RegieStefan Lindner
MusikerDominik Morgenroth
SchnittStefan Lindner, Thomas Kramer
ISBN/Asin3960663145
Lauflänge80 Min.