von Dane Rahlmeyer
rezensiert von Oda Plein

„Drachenschiffe über Kenlyn“ heißt der erste Roman des Autoren Dane Rahlmeyer, erschienen 2006 im Hexentorverlag.

Kenlyn heißt die Welt, in der sich die junge Endriel, ihre zum Teil erstmal unfreiwilligen Freunde Keru, Xeah, Miro, Nelen und Kai tummeln.

Dan Rahlmeyer glänzt durch eine wunderschön ausgearbeitete Welt mit gut beschrieben Rassen wie Skria, Draxyll und Yadis, einem umfangreichen Hintergrund und einer guten Mischung zwischen Charakterentwicklung und Aktion. Es macht keine Mühe sich in dieser schillernden Welt einzufinden und die Charaktere auf ihrer abenteuerlichen Reise zu begleiten.

Endriel ist eine junge Frau mit eigenen Vorstellungen und Träumen, die sie hartnäckig verfolgt. Damit stößt sie nicht immer auf Zustimmung, verärgert und enttäuscht Menschen (und andere Wesen) die ihr nah stehen. Eine dauerhaft anhaltende Pechsträhne und Endriels Zähigkeit sich allen Dingen zu stellen, die ihr begegnen, aber auch ihre zielsichere jugendliche Unbekümmertheit machen die junge Frau sympathisch und realistisch. Sie und auch die anderen wichtigen Figuren sind keine strahlenden Helden, sondern „Menschen“ aus Fleisch und Blut.

Die Handlungen und Reaktionen sind wundervoll auf die Hintergründe der Charaktere abgestimmt. Besonders der harte und brummige Skria Keru kann deshalb eigentlich tun und lassen was er will, er ist und bleibt liebenswert.

Der Autor lässt sich Zeit, für ausführliche Charakterbeschreibung und -entwicklung und schafft es trotzdem, nie Langeweile aufkommen zu lassen. Weltraumschlachten, Verfolgungsjagden, überraschende Wendungen und die perfekte Portion Humor bringen immer wieder Abwechslung und Überraschungen ins Spiel.

Scheinbar bekannte Elemente wie zum Beispiel die Nexusportale wirken nicht wie Kopien von anderen Geschichten, sondern machen es den Leser/innen leicht sich auf die vielen inneren Bilder, die beim lesen entstehen einzulassen.

Eine so komplexe Welt zu erschaffen ist eine große Aufgabe. Der Autor hat an alles gedacht, alles ist logisch und nachvollziehbar. Die überirdischen Sha Yang mit ihrem Wissen, der stetige Kampf der „Menschen“ um Macht, die Lebensarten der verschiedenen Rassen. Alles hat Sinn und ist ohne Lexikon zu verstehen.

Science Fiction mit einem Hauch Fantasy, eine Geschichte die vor Lebendigkeit strotzt.
Auf die Leser/innen warten 457 Seiten, die mit Herz und sehr viel Vorbereitung geschrieben sind. Eine Welt voller neuer Ideen und einer angenehm realistischen Portion Romantik, die die Geschichte ohne Kitsch belebt. Der Autor zeigt das Talent, sich in wirklich jedem Charakter einzufühlen und dessen Empfindungen, egal ob Mann oder Frau, Mensch oder überirdisches Wesen, packend und nachvollziehbar zu beschreiben.

Ab und an sind die Entwicklungen ein wenig vorausschaubar. Erstaunlicherweise stört dies aber das Lesevergnügen nicht, da es genügend überraschende Wendungen gibt, die definitiv nicht absehbar sind.

Auch an die Leser/innen die etwas Moral oder Stoff zum Nachdenken mögen wurde gedacht. Stimmt es doch sehr nachdenklich, dass Wesen, welcher Art auch immer, bereit sind ihr Leben und ihre Gesellschaft einer Maschine anzuvertrauen, nur um selber keine Verantwortung für sich oder andere tragen zu müssen.

Das Cover des Buches ist mit seinen dunklen Farben und den unaufdringlichen Bildern sehr edel gestaltet. Und mit dem Preis von 14,90 € mehr als günstig.

Die Geschichte um Kenlyn wird weitergeführt in Teil 2 der Serie, mit dem Titel Rückkehr nach Kenlyn.
Weitere Informationen zu den Büchern von Dane Rahlmeyer findet man auf
>> dem Blog von Dane Rahlmeyer und beim >> Hexentorverlag


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2006
Verlag/LabelHexentorverlag
AutorDane Rahlmeyer
ISBN/Asin978-3939882015
Seitenzahl457