von Alastair Reynolds

Tanner Mirabel befindet sich auf der Verfolgung eines Mörders. Dem Mann, der seinen Auftraggeber und dessen Freundin getötet hat. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt er all seine Killer-Fähigkeiten ein, die er im langen Krieg auf seiner Heimatwelt "Sky's Edge" erworben hat. Aber irgendwie scheint es nicht so zu laufen, wie er es geplant hat. Der Mann, Argent Reivich, scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein. So entkommt er nur mit Mühe einem Attentat.

Die Szenerie wechselt plötzlich und unvermittelt, und der Leser bekommt plötzlich eine gänzlich andere Geschichte erzählt, von einem Schläferschiff-Konvoi, und den damit verbundenen Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten.

Aber das ist auch wieder nur ein Kapitel und die Szenerie wechselt wieder zu unserem Hauptrotagonisten. Die Handlung geht weiter, geradeso, als wenn es diesen Einschnitt gar nicht gegeben hätte. Der Verfolger landet in Chasm City und im Verlaufe des weiteren Geschehens, pendelt die Geschichte ständig zwischen diesen beiden Handlungssträngen hin und her. Der Leser, und Tanner Mirabel, wissen schließlich, daß es sich bei diesem anderen Handlungsstrang um die Träume einer Seuche und schlußendlich um die wahren Begebenheiten aus dem Schiffskonvoi handelt.
Und auch mit Tanner Mirabel geht eine merkwürdige Wandlung vor. Er findet Dinge über sich heraus, die eigentlich auf einen anderen Menschen hindeuten, als er selber glaubt zu sein. Wie bei einer Zwiebel, kommt ein anderer Mensch unter seinen Gedanken zum Vorschein, und darunter blickt ein weiterer verschütteter Mensch hervor. Aber alles geht langsam und schleichend von statten. Schließlich muß er sich aber eingestehen, daß er gar nicht der Mann ist, der er er glaubt zu sein, sondern es schält sich sein ehemaliger Chef an die Oberfläche.

Mehr möchte ich eigentlich nicht von der Handlung preis geben, denn das würde die verzwickte Handlung, die mächtig spannend und auch mit einigermaßen Aktion erzählt wird, vom Lesevergnügen her zerstören.

Zwar gibt es einige logische Fehler, gerade wenn von den Außerirdischen und ihrem Krieg gegen die Madenfresser erzählt wird, aber das fällt erst ganz zum Schluß auf und tut dem Erzähl- und Lesefluß keine Abbruch. Allerdings fällt am Ende auch auf, daß der eigentliche Tanner Mirabel, plötzlich zu einer kalten Killermaschine geworden ist, obwohl der Mirabel, der die gesamte Handlung getragen hatte, vom Wesen her eine völlig andere Person ist. Das wird einfach nicht genügend erklärt und der Leser etwas im "Regen" stehen gelassen. Wer aber dennoch ein spannendes Buch, mit einer außergewöhnlichen Handlung lesen will, die zudem gut geschrieben ist, der ist hiermit gut bedient.


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2003
Verlag/LabelHeyne
AutorAlastair Reynolds
ISBN/Asin978-3453863255
Seitenzahl829