von Swetlana Neumann
rezensiert von Oda Plein

„Krause – Bastard und Held des Fläming“. So heißt das Buch, dass Swetlana Neumann mit viel Mühe, Einfühlungsvermögen und Herz umgesetzt hat. 100 Jahre nach der ersten Veröffentlichung wagt sich die Autorin an den äußerst schweren Stoff, rund um den Vagabunden August Krause und verlegt es im Wiesengrund Verlag neu. In der Geschichte geht es um das Leben eines Mannes, der mit seiner Lebenseinstellung viel bewegt hat und zu einer Legende wurde.

Das Original „Aus dem Leben eines Vagabunden – Ein alter Bekannter Vater Krause (genannt Stein)“ wurde 1914 zum ersten Mal veröffentlicht. Hier beschrieb August Krause selbst sein Leben.

Die Autorin schafft es mühelos die Leser/Innen in die passende Zeit und Gegend zu versetzen. Sie beschreibt die Charaktere und die Umgebung so lebendig, dass es schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen.

August Krause, als uneheliches Kind geboren hat es weder in seiner Familie, noch unter den anderen Menschen leicht. Er hat keinen Platz, keine wirkliches zu Hause und wird im Laufe seines Lebens immer wieder abgelehnt. Dennoch bewahrt sich dieser Mann seine Einstellungen, schafft sich seinen ganz eigenen Lebensraum und vor allem seine persönlichen Wert- und Moralvorstellungen.

Swetlana Neumann schafft es in ihrem Buch einer längst vergangenen Zeit wieder Leben einzuhauchen und dabei die damaligen Lebensumstände echt und glaubwürdig darzustellen.

Ganz egal ob August Krause einen Kirchenmann bestiehlt, einer armen Familie hilft, seine große Liebe findet, alles an diesem Buch fesselt und die Leser/Innen werden diese Geschichte genießen.

Der Schreibstil der Autorin läd dazu ein in der Story zu versinken und mit den Charakteren alle Wege zu beschreiten. Besonders die Umsetzung der damals gängigen Umgangssprache wurde sehr gut unserer modernen Zeit angepasst, ohne ihren Stil und Sinn zu verlieren.

Ein Vagabund, der immer seinen ganz eigenen Weg ging. August Krause hat wirklich gelebt und seine Geschichten und Erlebnisse, sein Charakter und seine Art das Leben zu nehmen sind besonders und lesenswert. Dieser Mann hielt sich nicht immer an die Gesetze, er hat gelogen, betrogen und gestohlen und doch muss man diesem Mann Respekt zollen und liebt seine Art von der ersten Seite an. Sein Einfallsreichtum und seine unerschütterlichen Überzeugungen lassen alle seine Taten irgendwie gut erscheinen.

Besonders seine Beziehung zu Helene, die von großen inneren Schmerzen und gleichzeitig von tiefer Liebe begleitet wird, liest sich echt und berührt tief.

Die Autorin geht aber noch einen Schritt weiter. Bei Lesungen tritt sie im original flämischer Tracht auf und übernimmt die Rolle der Helene. Ihr Mann begleitet sie oft und spielt dann den berühmten August Krause. Hier wird eine wahre Geschichte also in den unterschiedlichsten Formen lebendig und lebensecht dargestellt.

Natürlich werden LeserInnen, die im Fläming wohnen besonderes Interesse an diesem Buch haben, es lohnt sich aber definitiv für alle. Swetlana Neumann hat dem historischen Romanen eine besondere Note verliehen.

Wer mehr zum Buch, zur Autorin und zum Verlag erfahren möchte, kann auf der folgenden Internetseite einige Informationen finden. www.wiesengrund-verlag.de/wp/


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2014
Verlag/LabelWiesengund Verlag
AutorSwetlana Neumann
Seitenzahl373