von Diverse
rezensiert von Oda Plein

Am 14.03.2013 ist beim Torsten Low Verlag eine Anthologie „Das Tarot“ erschienen. Die Herausgeberin Fabienne Siegmund hat sich mit diesem Buch an ein spannendes Experiment gewagt. 22 Autoren bekamen je eine Tarotkarte und zu dieser schieben sie eine Geschichte. Mal eine ganz andere Art das Thema für eine Anthologie vorzugeben und es sind einige gute Geschichten dabei herausgekommen.

Bei dieser Sammlung von Kurzgeschichten können die LeserInnen sicher sein, dass jeder etwas nach seinem Geschmack findet. Nicht immer geht es direkt und ausdrücklich um die jeweilige Tarotkarte, aber deren Bedeutung oder Sinn findet sich wirklich bei jeder Story. Vor jeder Geschichte finden die LeserInnen ein Bild der entsprechende Karte und deren Bedeutung. Schöne Illustrationen sind hier entstanden von Tatjana Kirsten Kirsten, Elke Brandt und Chris Schlicht.

Ob der unschuldige Narr, der sich in anderen verliert, der geheimnisvolle letzte Magier oder der Ausflug nach Avalon, der zeigt, dass man dem eigenen Gefühl treu bleiben muss. Die Autoren haben sich viel Mühe gegeben das Tarot in seiner Vielschichtigkeit zu beleben.

Sehr lebendig ist die Geschichte von Dianna Kinne, „Die Schattenkinder“. Die Autorin hat hier nicht nur einfach die Karte dargestellt, sondern eine mitreißende Story um Najim und Louise erschaffen, die mutig das Thema Verlust und Hoffnung aufnimmt.

Die LeserInnen sollten sich die Zeit nehmen, das Vorwort zu lesen, denn es gibt einige nette Informationen und vor allem zeigt es, dass sich Fabienne Siegmund auch selber auf die Karten eingelassen hat. Die Autoren durften sich die Karten nicht aussuchen. Die Herausgeberin hat ausgelost, wer welche Karte bekommt.

„Das Tarot“ ist ein Buch der Phantastik. Die LeserInnen werden von den Autoren in die unterschiedlichsten Zeiten und Welten gezogen und darum sind nicht immer Drachen oder Elfen zu finden. So zum Beispiel die Geschichte von Carsten Steenbergen, der Miss Derbyshire deutlich merken lässt, dass viele Dinge oder Menschen zwei Seiten haben.

Anthologien wie „Das Tarot“ sind auch wundervoll für LeserInnen geeignet, die für lange Geschichten zu wenig Zeit haben. Eine Kurzgeschichte lässt sich immer mal genießen und der Torsten Low Verlag hat dabei ein gutes Konzept. Bekannte und neue Autoren finden durch solche Projekte zusammen und beleben durch ihre Verschiedenartigkeit das entsprechende Thema.

Diesmal waren es folgende Autoren: Mara Laue, Fabienne Siegmund, Thilo Corzilius, Tanya Carpenter, Nina Behrmann, Moritz B. Hampel, Peter Hohmann, Rebecca Wild, Sven I. Hüsken, Susanne Bonn, Ruth M. Fuchs, Ann-Kathrin Karschnick, Annika Sylvia Weber, Katharina Gerlach, Oliver Plaschka Veronika Bicker, Diana Menschig, Andrea Tillmanns, Diana Kinne, Christoph Marzi, Carsten Steenbergen, Gabrielle Gfrerer, Ulrike Stegmann.

Fazit: Eine Sammlung von Geschichten, die man wundervoll genießen kann, auch wenn man absolut keine Ahnung von Tarotkarten hat.

Beim Torsten Low Verlag gibt es noch weitere Anthologien und vor allen immer mal wieder tolle Ausschreibungen für neue Projekte. Darum loht es sich die internetseite immer mal wieder zu besuchen. verlag-torsten-low.nr1-shop.net


Medium Taschenbuch
Buch Genre Kurzgeschichte
Erscheinungjahr2013
Verlag/LabelTorsten Low Verlag
AutorDiverse
ISBN/Asin978-3-940036-20-9
Seitenzahl350