von Aileen P. Roberts
rezensiert von Oda Plein

„Thondras Kinder – Die Zeit der Sieben“ heißt der neueste Roman der Autorin Aileen P. Roberts. Der Kriegsgott Thondra wähle sieben Streiter, die für das Gute kämpften. Seit 5000 Jahren ist das Schicksal der Sieben eng miteinander verbunden und immer wieder werden sie wiedergeboren, um gegen das Böse anzutreten. Im Alter von 17 Jahren offenbaren sich die Streiter Thondras. Wenn sie eins der magischen Schwerter berühren leuchten diese auf. Aus diesem Grund nimmt die Schule von Camasann alle Kinder auf, die eine natürliche Begabung für den Schwertkampf zeigen und bilden diese zu Kriegern aus. Doch auch der böse König Scurr holt möglichst viele Kinder zu sich. Beide Seiten hoffen die Sieben unter ihrer Macht für sich kämpfen zu lassen und so den Ausgang des Kampfes gegen Gut und Böse für sich zu entscheiden.
Die Autorin, die auch Sozialpädagogin und Reitlehrerin bzw. Reitpädagogin ist, erzählt die Geschichte der Sieben geschickt und mit viel Umsicht. Obwohl es magische Schwerter, böse Orks und Zauberer, Helden und magische Wesen in vielen Fantansygeschichten gibt, besitzt dieser Roman eine Eigenständigkeit, die es schwer macht ihn (einmal angefangen) wieder aus der Hand zu legen. Eingebunden in eine vielfältige und wirklich schön beschriebene Welt erleben die Leser/innen die Geschichte von dem Bauernmädchen Rijana und dem Steppenjungen Ariac. Die beiden Kinder werden abrupt aus ihrem Lebensumfeld gerissen, als die Sucher von Camasann sie mit sich nehmen, denn beide Kinder zeigen im Umgang mit dem Schwert ein außergewöhnliches Talent. Doch auf der Reise nach Camasann werden sie von Kriegern König Scurr überfallen und verschleppt. Nur Rijana entkommt. Ariac fällt dem bösen König und seinen brutalen Ausbildern in die Hände.

Aileen P. Roberts webt ihre Geschichte um Freundschaft, Trennung und Seelenbande, die stärker sind alles alles andere, auf eine so fesselnde Art und Weise, dass man nicht dazu kommt Vergleiche mit anderen Romanen zu suchen. Ist es doch viel spannender die Wege der Sieben zu verfolgen, zu erleben wie ungeahnte Schwierigkeiten bezwungen werden und die Streiter Thondras ganz neue Wege finden müssen, damit der Kampf zwischen Gut und Böse endlich ein Ende findet und sie nicht noch einmal scheitern.

Ein besonderer Pluspunkt ist, die Helden dieser Geschichte sind keineswegs einfach nur strahlend, gut oder unbesiegbar. Ihre Menschlichkeit und Verletzlichkeit, macht den Ausgang der Geschichte unvorhersehbar. Jeder der Sieben kann zum Verräter oder zum Versager werden oder sogar sterben. So entsteht für die Leser/innen ein großer Spannungsbogen. Diese Geschichte ist nicht einfach nur schwarz und weiß, sondern grau. Keiner der Streiter Thondras ist perfekt und das macht diesen Roman so lebendig und fesselnd.

Wer Romane mag, die eine Botschaft in sich tragen, ohne dass mit dem moralischen Zeigefinger gewedelt wird, wird dieses Buch schätzen. Machtgier und Egoismus können mehr zerstören als man denkt und jeden Menschen verführen. Gerade diese Botschaft macht einen großen Teil der Spannung aus, die dieses Buch wirklich lesenswert macht.

Fazit: Ein wirklich lesenswerter Roman, dessen zweiter Teil für Dezember 2009 angekündigt ist.


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2009
Verlag/LabelGoldmann
AutorAileen P. Roberts
ISBN/Asin978-3442470570
Seitenzahl608