von Trudi Canavan
rezensiert von Oda Plein

576 Seiten erwarten die Leser/innen von „Sonea - Die Hüterin“. Erschienen im Mai 2010 bei Penhaligon. „Trudi Canavan“ führt damit die Geschichte „Die Gilde der schwarzen Magier“ fort.

20 Jahre sind vergangen seit Sonea ihren Gefährten Akkarin verloren hat und sie sich mühevoll einen Platz in der Gilde erkämpft hat. Der Preis für den Sieg über Sachaka war hoch, doch ist ihr etwas wertvolles geblieben. Ihr Sohn Lorkin.

Auch wenn sich scheinbar vieles in der Gilde geändert hat, die Säuberung wurde abgeschafft, Soneas Hospitäler sind anerkannt, kämpft die Schwarzmagierin immer noch mit Misstrauen und Einschränkungen. Besonders Kallen, den sie in die schwarze Magie einführen musste, macht ihr Schwierigkeiten.

Die Autorin „Trudi Canavan“ küpft gut an „Die Gilde der schwarzen Magier“ an, erzählt aber viele neue Geschichten. Es gibt ein Wiedersehen mit vielen Charakteren, die sich aber eindeutig weiter entwickelt haben und nun ganz neuen Dingen gegenüberstehen. Ihr alter Freund Cery wird vom Jäger der Diebe bedroht, Lord Dannyl geht als Botschafter nach Sachkara und Soneas alter Feind Regin wird ihr unfreiwilliger Verbündeter.

Die Einführung der neuen und bekannten Charaktere fällt etwas zu genau aus. Besonders die Leser/innen der vorhergehenden Bücher brauchen etwas Geduld. Doch je weiter man der Geschichte folgt, um so mehr lohnt sich diese. Die Droge Feuel, die allen Menschen große Schwierigkeiten bringt, Lorkins Weg in das Land seiner Feinde, die Beleuchtung des Landes Sachkara und Soneas Aufgabe eine wilde Magierin zu finden, bergen viele interessante Momente.

Es gibt in „Sonea – Die Hüterin“ viele verschiedene Plotfäden, die geschickt nebeneinander her laufen und sich immer wieder verflechten. Wirkliche Auflösungen erhält man aber nur bedingt. Schon ab Mitte des Buches wird klar, dass ein Buch nicht reichen wird um alles zu erzählen. Es wird also noch weitere Bücher über Sonea und ihre Freunde geben.

„Trudi Canavan“ ist es gelungen alte Charaktere neu zu erfinden und ihnen trotzdem treu zu bleiben, die Geschichte lässt sich auch lesen, wenn man die „Gilde der schwarzen Magier“ nicht kennt, allerdings versteht man viele Hintergründe natürlich besser und man kann die Weiterentwicklung der wichtigen Charaktere wie Sonea, Dannly, Regin und Cery viel besser würdigen. Es wird sowohl im Lauf der Geschichte, wie in der Art wie sie geschrieben ist, immer wieder deutlich, dass der Autorin die Charaktere wirklich wichtig s und sie die Träger der Geschichte sind.

Dass eine gute Fantasygeschichte ohne Elfen und Zwerge auskommen kann, wäre vor einigen Jahren für viele Leser/innen undenkbar gewesen. Trudi Canavan zeigt mit ihrer Story und der dort enthaltenen vielschichtigen Magiearten, dass dies ohne Probleme möglich ist.

Das Buch ist interessant und berührt. Größere Spannung kommt allerdings erst im letzten Viertel auf.

Der Schutzumschlag des gebundenen Buches ist in weiß gehalten und die bekannte Gestalt mit Umhang und Stab ist diesmal in rot gehalten. Etwas unpassend, da Sonea inzwischen immer eine schwarze Robe trägt und das Buch ihren Namen trägt. Es gibt wieder eine kleine übersichtliche Karte und einen sehr passenden Informationstext über den Inhalt des Buches.

„Sonea – Die Hüterin“ gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Martina Rester- Gellhaus.


Original TitelThe Traitor Spy 1: The Ambassador's Mission
Medium gebundene Ausgabe
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2010
Verlag/LabelPenhaligon
AutorTrudi Canavan
ÜbersetzerMichaela Link
ISBN/Asin978-3764530419
Seitenzahl576