von Trudi Canavan
rezensiert von Oda Plein

„Sonea - Die Heilerin“ führt die Geschichte um die Schwarzmagierin Sonea, ihren Sohn Lorkin und viele andere Charaktere fort. Erschienen ist das Buch im Mai 2011 im Penhaligonverlag.

Soneas Sohn Lorkin wurde in Sachaka von den Verräterinnen entführt. Er soll ein Versprechen einlösen, das sein Vater dieses Frauen einst gab und ihnen die Heilmagie beibringen.

Die Schwarzmagierin selber ist in der Gilde mit vielen Problemen beschäftigt. Die Droge Feuel greift weiter um sich, ein wilder Magier bedroht die Stadt. Um dieses zu fangen muss Sonea mit ihrem einstigen Erzfeind Regin zusammenarbeiten.

Trudi Canavan hat sich viel Mühe gegeben jedem Charakter Zeit zu widmen und so laufen viele kleine Storys nebeneinander her. Zusätzlich zum eigentlichen Hauptcharakter geht es um Lorkin, der zwischen seiner Vergangenheit und seiner möglichen Zukunft hin und her gerissen ist. Gildenbotschafter Dannyl erlebt nicht nur seine neue Aufgabe als Diplomat ich Sachaka als schwierig, sondern auch seine Gefühle zu Ashaki Achati machen ihm das Leben schwer. Zusätzlich kommen dann noch Nati und Lilia, zwei junge Gildenmagierinnen, die zwischen Liebe und Verrat, Drogen und schwarzer Magie schwanken und auch der Dieb Cery und seine Tochter Anyi erleben einiges.

Dreh- und Angelpunkt all dieser Plotfäden ist immer wieder Soena, die aber in „Die Heilerin“ eher farblos bleibt. Die sonst so entschlossene Frau zeigt sich in diesem Band eher als Basis, damit andere Geschichten erzählt werden können. Entwicklung gibt es für diesen Charakter so gut wie gar nicht.

Ein großes Grundthema ist die gleichgeschlechtliche Liebe. Sowohl Danny, Tayend und Ashaki Achati, wie auch Naki und Lilia drehen sich immer wieder um diesen Punkt. Der Autorin scheint dieses Thema sehr am Herzen zu liegen, schade ist nur, dass es dazu keine neuen Impulse gibt. Manche akzeptieren diese Art der Liebe, andere verdammen sie.


Alle Geschehnisse und alle Charaktere haben definitiv ihren Reiz und bergen viele Möglichkeiten, die aber auf Grund der Menge nicht richtig zum Zug kommen. Die LeserInnen plätschern von einer Person zu anderen und erfahren erst kurz vor dem Ende die sonst gewohnte Spannung.

Trudi Canavan hat sehr viele lebendige Charaktere und Ideen entwickelt, eine interessante Welt geschaffen, lässt aber alles in der Menge der Dinge verblassen. Dabei hätte im Grunde jede dieser Ideen ein eigenes Buch verdient, die auf Grund der inzwischen wirklich großen Fangemeinde mit Sicherheit auch Absatz gefunden hätten.

Wer liebt wen und wer liebt wen nicht und warum eigentlich? So lässt sich das große Thema von „Sonea - Die Heilerin“ umschreiben. Damit wird die Autorin bei vielen LeserInnen richtig liegen. Die Möglichkeiten und Gefahren magischer Lagersteine, der Umgang mit schwarzer Magie, die Vergangenheit der Gilde werden dadurch aber sehr in den Hintergrund gedrängt. Gerade diese Themen hätten aber viel mehr Spannung gebracht.

Die Bücher um Sonea reihen sich immer mehr in den, zur Zeit sehr beliebten Romantikfantasybrei ein. Grundsätzlich hätte Trudi Canavan aber reichlich Potenzial, um genau daraus heraus zu stechen.


Original TitelThe Traitor Spy 2: The Rogue
Medium gebundene Ausgabe
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2011
Verlag/LabelPenhaligon
AutorTrudi Canavan
ÜbersetzerMichaela Link
ISBN/Asin978-3764530426
Seitenzahl576