Schatz der Gläsernen Wächter, Der
Die junge Kriss ist Archäologin. Sie ist nicht besonders hübsch und auf Grund ihres Alters muss sie auch um berufliche Anerkennung kämpfen. Als Baronin Gellos ihr einen Auftrag anvertraut, setzt Kriss alles daran diesen zu erfüllen, denn wenn sie die Insel Dalahan entdeckt, findet sie vielleicht auch ihre verschollene Mutter.
„Der Schatz der Gläsernen Wächter“ von Dane Rahlmeyer erzählt die Geschichte um Kriss, den ehemaligen Straßenjungen Liam und den Bösewicht Ruhndor. In einem Zeitalter wo das AElon versiegt und die Welt verzweifelt versucht die Artefakte, die diese Kraft noch in sich tragen zu finden.
Vorweg sei gesagt, dass sich der Autor gleich einer Frage stellen musste. „Dane? Spielst du WOW?“. Seine Antwort war: „Äh das ist so ein Onlinespiel oder? Ne hab ich noch nie angefasst.“
Somit war auch die Ähnlichkeit zur Insel Dalaran in Wolrd of Warcraft geklärt. Es gibt sie, aber hier wurde nicht abgeschrieben.
„Der Schatz der Gläsernen Wächter“ schwankt zwischen Jugend- und Erwachsenenbuch. Die Story, die Charaktere sind eher was für Jugendliche. Was Kriss und ihren Freunden alles passiert, die Gefahren, denen sie begegnen müssen sind aber nicht gerade zahm oder kleinkinderfreundlich geschrieben. Fazit ist hier ganz klar, die LeserInnen sollten mindestens 14 sein, um das Buch wirklich genießen zu können.
Wie man es von Dane Rahlmeyer gewöhnt ist verbindet er Spannung und viel Charakterstory mit einer umfangreichen Welt. Es ist kein vollkommen neuer Ansatz aber so mitreißend geschrieben, dass die LeserInnen einfach Spaß haben werden.
Während Kriss und Liam erst einmal verwirrenden Hinweisen folgen müssen, um Dalahan zu finden, verfolgt sie die abtrünnige General Rhundor. Ein gefährlicher Mann, ohne Skrupel und einem klaren Ziel vor Augen. Kriss gerät immer mehr unter Druck, denn sie ist diejenige, die die Mission anführen muss und die misstrauische Mannschaft ihres Luftschiffes erwartet viel von dem jungen Mädchen. Die Hinweise sind verschlüsselt und nur wer genügend Wissen hat, kann diese entschlüsseln.
Auch wenn manche Bereiche, wie zum Beispiel die kleine Liebesgeschichte zwischen Liam und Kriss, ein wenig vorausschaubar sind, kann man sich auf einige überraschende Wendungen im Rahlmeyerstil verlassen. Der Spannungsbogen zieht sich zuverlässig bis zum Ende durch.
Besonders schön sind die Beschreibungen von Magie, Luftschiffen, unbekannten Wesen. Hier entwickelt der Autor mal wieder eine fesselnde Vielfalt, die unendlich viele Bilder in den Köpfen der LeserInnen hervorzaubert. Der Autor hat hier eine geschickte Mischung zwischen Fantasy, StreamPunk und Science Fiction entworfen. Ein genaues zuordnen zu einem Genre fällt hier schwer, was sich beim lesen positiv bemerkbar macht.
Das Cover zeigt ein Luftschiff, das über das Meer hinweg in Richtung Sonnenuntergang fliegt. Die warmen Töne heben es gut hervor.
Das Buch ist als Taschenbuch und als Kindleversion erhältlich.
„Der Schatz der Gläsernen Wächter“ ist spannende Unterhaltung, die aus dem üblichen Liebesschnulzenfantasywirrwar hervorhebt.