von Kai Meyer
rezensiert von Oda Plein

„Arkadien brennt“ heißt der zweite, 400 Seiten starke Band, über Rosa Alcantara und Alessandro Canevare. Nach den aufreibenden Erlebnissen auf Sizilien und den Tod ihrer Tante und ihrer Schwester macht Rosa sich auf den Weg nach New York, um mehr über die geheimnisvolle Gruppe TABULA und ihren Vater zu erfahren. Doch auch in ihrer alten Heimat kommt die junge Frau nicht zur Ruhe. Der Capi der amerikanisches Canevareclans macht ihr Schwierigkeiten und eine Informationen ihre Mutter über ihre Vergangenheit und ihren Vater werfen Rosa in ein Wirrwarr aus Fragen und Misstrauen. Dazu kommen ihre noch unkontrollierten Verwandlungen die das Leben der jungen Frau nicht gerade vereinfachen.

Kai Meyer gibt sowohl neuen spannenden Einblicken in der Welt der Arkadier, wie auch interessanten Charakterentwicklungen genügend Raum. Es gibt keine Momente, wo man versucht ist, das Buch aus der Hand zu legen. Alle Geschehnisse sind trotz der fantastischen Elemente logisch und nachvollziehbar. Rosa und Alessandro werden erwachsener, bleiben sich aber auf sympathische Weise treu. Doch das Leben fordert manchmal klare Entscheidungen und der „Hungrige Mann“ zieht das Netz um die beiden jungen Menschen immer enger. Einem Mafiaclan vorzustehen ist eine gefährliche Aufgabe und wenn dann noch Arkadien ins Spiel kommt steigen die Probleme noch zusätzlich an.

Rosa ist zwischen ihren Wünschen, ihrer neuen Aufgabe als Alcantara Oberhaupt und ihrer Abstammung als Lamia hin und her gerissen. Zusätzlich bekommt sie immer wieder Informationen, die in ihr einen schrecklichen Verdacht gegenüber Alessandro aufkommen lassen.


Der Autor bleibt bei seinem flüssigen Schreibstil, der die ganze Zeit nah an der Hauptfigur bleibt. Trotz der verschiedenen Themen (Mafia, Liebe, Arkadien) ist alles schlüssig und zugleich spannend. Kai Meyer gibt wirklich allen Figuren Persönlichkeit, ohne von den Hauptcharakteren abzuweichen, was die Story sehr lebendig macht. Auch die sehr persönliche Art, mit der Rosa sich ihren Zweifeln und Ängsten stellt ist fesselnd. Diese Figur bringt den Mut auf, sich anders zu verhalten als der Rest der Welt und was man anderen als „böses“ Verhalten ankreiden würde, verzeiht man der jungen Frau mit einem verständnisvollen Nicken. Manche Leser/innen werden vielleicht ein wenig in Nachdenken geraten, wie sie sich in so einer Lebenssituation verhalten würden und ob sie sich selbst immer brav an die „gute“ Seite halten würden. Die Themen werden deutlich erwachsener. Hier stimmt die angegebende Altersangabe von 14 – 17 Jahren nicht mehr so ganz, man darf ruhig auch über 40 sein, um dieses Buch ernsthaft zu genießen.


Das Cover entspricht stimmungsvoll der Geschichte. Ein wenig düster, brennend und geheimnisvoll. Der Carlsenverlag sorgt hier für eine wirklich gute Präsentation.

Wer Interesse hat einer Lesung des Autoren zu lauschen, was sich definitiv lohnt, kann sich auf www.kaimeyer.com darüber informieren. Hier finden sich immer aktuelle Termine und viele weitere Informationen.

„Arkadien brennt“ bringt eine gehörige Portion glaubhafte Fantasy in das reale Leben. Ein schöner Effekt für unseren, oft so tristen Alltag, aus dem schon so viele unfassbare Dinge verschwunden sind. Das Buch ist definitiv mehr als ein Jugendbuch und für jeden ernsthaften Fantasyfan ein Gewinn. Sowohl die Geheimnisse um die Arkadier, wie auch das Intrigenspiel der Mafia bieten viel packenden Lesestoff. Zudem geht der Autor einen angenehmen Weg, was die Liebesbeziehung zwischen Rosa und Alessandro angeht. Deren Welt ist nämlich keineswegs jugendlich rosa.


Medium gebundene Ausgabe
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2010
Verlag/LabelCarlsen
AutorKai Meyer
ISBN/Asin978-3551582027
Seitenzahl400