von Dane Rahlmeyer
rezensiert von Oda Plein

Ein Hauch von Mystik und Magie in Osterode im Harz? Das gibt es in der ersten Folge der neuen Hörspielserie „Jenseits der Karten“. Dem Verlag "Froschtatze" ist mit „Folge 1 – Rabenfels“ ein guter Einstieg für noch folgende Hörspielproduktionen gelungen.

Der junge Journalist Jonas, seine Exfreundin Mieke und deren Bruder Flo planen mal wieder eine gemeinsame Urlaubsreise. Es wird mal wieder Zeit, für die drei Freunde dem tristen Alltag zu entgehen. Diesmal muss Jonas diese Reise vorbereiten und er hat eine ganz besondere Überraschung für seine Freunde.

Der Autor Dane Rahlmeyer (Das dunkle Meer der Sterne, Grüße aus Gehenna, Terra Mortis und Narbenhaut) zeigt viel Geschick darin eine einfache Story mit Besonderheiten und Geheimnissen auszustatten und so wunderbare Unterhaltung zu schaffen. „Jenseits der Karten“ kann man ohne groß nachzudenken hören und/oder die leisen Extras wahrnehmen, ganz nach Geschmack. Auf jeden Fall schürt er die geheime Hoffnung vieler HörerInnen, dass es neben dem langweiligen Alltag vielleicht doch noch etwas magisches gibt und zwar ganz in der Nähe.

Eigentlich hatte Jonas einen ganz normalen Reiseführer bestellt, doch dann flatterte ihm ein Buch in die Hände, das über mystische und vor allem unbekannte Orte in Europa berichtet. Die drei Freunde werden dementsprechend auch von den Dingen, die sie in den Wäldern von Osterode erwarten mehr als überrascht. Schon die Wahl des Ortes macht „Jenseits der Karten“ interessant. Im Harz, ganz in der Nähe, für viele bekannt, wo schon so mancher der HörerInnen vielleicht im Urlaub war, gibt es ein bisher unentdecktes Geheimnis.

Die Hauptcharaktere sind herrlich normal und werden bei den meisten HörerInnen schnell Sympathie wecken. Sie haben, wie von Dane Rahlmeyer gewöhnt Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. Die SprecherInnen liefern durchweg gute Leistungen. Sabrina Heuer (Mieke) und Tobias Diakow (Jonas) sprechen ihre Rollen glaubhaft und geben ihnen viel Charakter. Flo wirkt, durch die Interpretation der Rolle eher platt, fast dümmlich, was es schwer macht ihn als Mitglied des Dreiergespanns zu sehen.

Die Musik hilft den Hörer/innen sich in die jeweilige Zeit und Stimmung ziehen zu lassen. Sie klingt aber ab und an etwas übermäßig pathetisch. Die Sound sind zielgerichtet und passend eingesetzt. Sie unterstreichen die wichtigsten Geschehnisse, zaubern aber nicht immer die Atmosphäre, die sich manche HöerInnen bei diesem Thema wünschen würden.

 

Das Hörspiel hätte im Mittelteil etwas mehr Zeit vertragen können. Die Geschehnisse auf Burg Rabenfels hätten mehr sein dürfen. So können sich die HörerInnen aber auf eine, in sich abgeschlossene, Geschichte freuen, die trotzdem am Ende viel Neugier weckt.

Das Cover ist in sanften Erdtönen gehalten, mit einem schlichten Buch darauf. Es verrät nichts über die Geschichte, außer dem Grundthema. Es geht um ein besonderes Buch. Passend für die erste Folge, einprägsam gestaltet.

Alles in allem ein gelungenes Hörspiel, was eher Jugendliche ansprechen dürfte, aber auch Erwachsenen Spaß bereiten wird.

Sprecher:
Fahrer: Christian Melchert
Meissner: Constantin Lücke
Frau Richter: Annette Gunkel
Tod: Sebastian Ensemann
Hofnarr: Dieter Schmitt
Katharine: Djuwita Müller
Flo: Dirk Hardegen
Mieke: Sabrina Heuer
Jonas: Tobias Diakow

 


Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2012
Verlag/LabelFroschtatze
AutorDane Rahlmeyer
ProduzentHeuer & Diakow GbR
MusikerErdenstern & Dopo Domani
ISBN/Asin978-3-943426-30-4
Lauflänge65 min