von Marco Göllner nach Ernst Velc
rezensiert von Oda Plein

Dorian Hunter ist auf der Suche nach Informationen. Er möchte mehr herausfinden über seine früheren Leben. Norbert Helnwein ist im Krankenhaus und ein Kollege bringt ihm Aufzeichnungen die sich als Bericht über Juan Garcia de Tabera, der im Jahre 1506 lebte, herausstellen. Dieser junge Mann steht in enger Verbindung zu Dorian Hunter und Nicolas de Conde. In die Geschichte ist auch eine junge Frau verwickelt. Esmeralda, die zunächst wegen Hellsehrei angeklagt wird und dann für die Inquisition arbeiten muss.

Ein weiterer Strang dreht sich um Olivaro, der stellvertretend die Nachfolge von Asmodi angetreten hat. Olivaro spielt seine ganz eigenen Spiele, undurchsichtig und verwirrend, so scheint es zunächst. Aber genau diese Spielchen bringen sehr viel Stimmung in die Folge 22.1 „Esmeralda Verrat“.

Auch Coco Zamis ist wieder mit von der Partie. Sie rettet Helnwein das Leben und findet mit ihm gemeinsam erstaunliche Dinge heraus.

Folge 22.1 ist sehr spannend und fesselnd. Die abwechselnden Zeitsprünge zwischen heute und dem Jahr 1506 sind geschickt umgesetzt, indem zunächst aus den Aufzeichnungen vorgelesen wird und sich die Geschichte dann als Hörspiel weiter entwickelt. Die Phasen, in denen die Zeiten ineinander übergehen sind allerdings zum Teil etwas lang gehalten.

Die SprecherInnen lassen mal wieder alles raus, was sie können. Sie sind alle gut zu unterscheiden, was bei der Masse an Stimmen durchaus schwer einzuhalten ist. Den größten Humoranteil hat diesmal Dorians Begleiter Donald Chapman, gesprochen von Frank Felicetti. Er bringt herrliche Sprüche, die den HörerInnen auch mal zeigen, dass Grusel und Humor sehr gut zusammen passen. Vor allem weil die Macher der Serie schöne Gags eingebaut haben über das Hören von Hörspielen und Sinn/Unsinn von Bildung. Kaya Marie Möller (Esmeralda) hat eine umwerfend schöne Stimme, die viele Emotionen und Facetten zeigen kann.

Da der Stoff der ganzen Story sehr umfangreich ist, wurde sie in zwei Folgen aufgeteilt. In Folge 22.2 „Esmeralda Vergeltung“, klärt sich dann was der Graf Christobal Colón mit der ganzen Geschichte zu tun hat und warum Dorian Hunter bis in die Gegenwart von manchen Taten verfolgt wird.

„Vergeltung“ ist nicht ganz so spannend wie Teil 22.1, obwohl es viel Aktion gibt. Das liegt aber nicht am Stoff, sondern schlicht daran, dass man viel Aufmerksamkeit braucht, um den Zeitsprügen zu folgen. Diese haben oft eine sehr lange Einleitung und sind sehr kurz. Also gilt in diesem Fall, dass es nicht schaden kann die Folge mehr als einmal zu hören, um alles zu verstehen und flüssiger in der Zeit mitspringen zu können.

Ein Blick in das Booklet lohnt sich bei beiden Teilen. Es gibt persönliche Worte zur Produktion und zur Story. Marco Göllner gibt persönlich einen kleinen Einblick in seine Arbeit. Die Coverillustration ist wie gewohnt düster und zur jeweiligen Story passend umgesetzt.

Der Sound ist vor allem durch die verschiedenen Zeiten sehr umfangreich und vielfältig.

Am Ende des Hörspiels sollten die HörerInnen dran bleiben. Nach einer kleinen Stille kommt noch ein besonderer Zusatz. Dort erwartet die Hörerinnen ein „Schneesturm“ ein Kurzhörspiel das das ganze Dorian Hunter Universum etwas näher beleuchtet.


Typ Hörspiel
Medium CD
Verlag/LabelFolgenreich
AutorMarco Göllner nach Ernst Velc
ProduzentDennis Ehrhardt
RegieMarco Göllner
MusikerJoachim Witt und MoorlandMusic
ISBN/AsinB00CN2MU56 und B00CN2MPY2
Lauflänge66 und 68 Min