von Marco Göllner
rezensiert von Oda Plein

Dorian Hunter verfolgt weiterhin seinem Rachefeldzug gegen die schwarze Familie. In Folge 15, „Die Teufelsinsel“ rückt er Asmodi immer näher. Doch nicht alles läuft wie geplant.

„Die Teufelsinsel“ ist eine eher schwache Folge der Horrorserie. Drei verschiedene Handlungsstränge und diverse Zeitsprünge fordern von den HörerInnen viel Aufmerksamkeit. Während Dorian versucht auf eine italienische Insel zu kommen, auf der er Asmodi vermutet, versucht Marvin Cohen dem Reporter Armand Melville Informationen zu entlocken und Hunters ehemalige Freunde verfolgen dessen Schritte per Aufzeichnung.

Marco Göllner liefert mit dieser Folge einige Informationen zu dem Mann der Asmodi besiegte und seinen Platz eingenommen hat. Hier findet man dann auch einige spannende Augenblicke, die der Folge sonst etwas fehlen. Man kann nicht behaupten, dass die Folge langweilig ist, denn es gibt sehr gute Szenen von Voodoritualen und Sirenen, die ihre Opfer mit ihrem Gesang anlocken. Doch die übliche Spannung will nicht aufkommen. Marcus Göllner beweist sein Geschick als Autor, indem er den Handlungsstrang um Asmodi II weiter führt und schön angelegte Erklärungen und Hintergründe bietet. In der Heftvorlage gibt es diese nicht. Seine Beweggründe erklärt Marco Göllner im Booklet, welches dadurch mal wieder schönes Zusatzmaterial beinhaltet.

Der Schnitt ist wieder in üblicher Qualität, saubere Überleitungen, schöne und vor allem realistische Sounds. Das ist neben den sehr guten Sprechern das, was die HörerInnen bei der Stange hält. Das bemerkenswerte Zusammenspiel zwischen Regie und Können der Sprecher liefert wieder einmal Hörgenuss vom Feinsten. In „Die Teufelsinsel“ sind diesmal auch die Stimme von Bernd Vollbrecht (Gabriel Burns) und Daniela Hoffmann (Synchronstimme von Julia Roberts) zu hören. Daniela Hoffmann ist eine sehr gute Besetzung für die Rolle der Valiora. Trotzdem genießt man als eingefleischter Fan der Serie vor allem die Stimme von Claudia Urbschat-Mingues. Diese Sprecherin besticht durch die Natürlichkeit ihrer Takes und dürfte gerne wieder etwas öfter zu hören sein.

Interessant ist, dass noch einmal klar darauf hingewiesen wird, welche Beweggründe Olivaro, gesprochen von Stefan Krause, dazu treiben Dorian mehr als einmal zu helfen. In diesem Moment wird bei vielen HörerInnen der Dran aufsteigen noch noch mal alle Folgen zu genießen, um alle Geschehnisse wirklich zu verstehen.
Dorian Hunter ist keine Serie, die man mal eben nebenbei hört. Marco Göllner hat viel Mühe investiert die Story ebenso verschachtelt wie spannend zu präsentieren und das ist ihm voll und ganz gelungen. Es ist schön, wenn eine Serie auch bei mehrmaligem hören noch Überraschungen, Feinheiten und Spannung bietet. Von daher bleibt der Hörgenuss auch bei Folgen erhalten, die mal nicht auf zweihundert Prozent laufen, was Action und Grusel angeht.

Für Die HörerInnen läuft die Story mehr und mehr auf die letzte große Auseinandersetzung zwischen Asmodi und Dorian Hunter hinaus. Dies hinterlässt vermutlich unterschiedliche Gefühle und Erwartungen. Wird eine der wenigen zuverlässig erscheinenden Hörspielserien bald enden? Doch es drängt danach zu erfahren was aus dem so beliebten Dämonenkiller wird, ob er „das Böse“ besiegt oder wird er der nächste Asmodi? Es bleibt also spannend im Hause Hunter.



Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2011
Verlag/LabelFolgenreich
AutorMarco Göllner
RegieMarco Göllner
ISBN/AsinB0053OLUQ6
Lauflängeca. 80 min.