von Marco Göllner
rezensiert von Oda Plein

Der Dämonenkiller „Dorian Hunter“ trumpft mit Folge 14 „Jagd nach Paris“ auf. Eine Folge, die besonders durch raffinierte Soundkonzepte auffällt.
Dorian verfolgt seinen letzten Bruder. Federic ist auf der Flucht in den Nonstop Zug nach Paris gestiegen, doch er kann Dorian nicht abschütteln. Die HörerInnen erleben immer wieder einen perfekt angelegten Perspektivenwechsel zwischen Dorian und Frederic, die sich im Zug befinden und dem Chef des Secret Service, Trevor Sullivan. Dieser verfolgt seinerseits Dorian mit einem Hubschrauber.
„Jagd nach Paris“ kommt völlig ohne Erzähler aus. Durch das Beobachten der Zuginsassen per Kamera und die geschickt geschriebenen Dialoge erfahren die HörerInnen alles, was sie wissen müssen. Geräusche runden das Ganze sehr gut ab.
Folge 14 ist sehr rasant und aktionsreich, was besonders durch die, mit einem schnellen Rhythmus unterlegte Musik, unterstützt wird. Trotzdem bleiben den HörerInnen immer wieder ruhigere Atempausen. Marco Göllner hat mit Folge 14 wieder ein sehr gut durchdachtes Skript erarbeitet. Die Spannungsbögen sind gut angelegt und Humor ist das Mittel, um die Nerven wieder zu entspannen. Secret Service Chef Trevor Sullivan und sein Kollege Marvin Cohen bieten immer wieder Stoff für ein breites Grinsen. Besonders Konrad Halver (Trevor Sullivan) ist ein Genuss für die Ohren. Er spielt die ihm übertragene Rolle perfekt. Die innere Grantigkeit, ab und zu gepaart mir einer scheinbaren Naivität, entwaffnet nicht nur Cohen, sondern auch die HörerInnen. Einzig Hunter scheint seinen Chef entweder nicht ernst zu nehmen oder ihn zu ignorieren. Er widersetzt sich auch in Folge 14 allen Befehlen und bringt sich durch seine Jagd immer mehr in Schwierigkeiten.
Hunter selber wirkt mit jeder Folge immer kälter und verbissener. Die Erlebnisse und das Wissen haben den Mann deutlich verändert. Er bleibt zwar sympathisch, aber langsam kommt ein ungutes Gefühl gegenüber dem, am Anfang so unbedarften, Dämonenkiller auf. Ob die Richtung, in die er sich bewegt gut für unseren Helden ist, bleibt abzuwarten. Spannend und auch nachvollziehbar ist seine Veränderung auf jeden Fall.
Das Sprecherteam ist und bleibt eins der besten der aktuellen Hörspielserien. Man hört die professionelle Basis der Sprecher ebenso, wie die der Regie. Der Stern dieser Folge ist aber eindeutig Lilly Martha König. Die Fünfjährige spricht ihre Rolle so wundervoll, dass man damit rechnet, dass sie den Vampir Frederic zum Guten bekehrt oder man den Autor selber zum Vampir macht, wenn er der Kleinen etwas antut. Auch Oliver Kalkofe beweist mal wieder seine Wandlungsfähigkeit. Er spricht den französischen Journalisten Armand Melville, der sich von Dorian nicht abschrecken lässt und diesen auf der Jagd nach Frederic begleitet. Nach dem Cliffhänger zu urteilen, der auch an Ende dieser Folge wartet, werden wir ihn in dieser Rolle nicht zum letzten Mal gehört haben.
Einzig die ab und an sehr auffälligen Trackübergänge trüben manchmal den Hörgenuss. Dies liegt aber einfach daran, dass das Tempo der Produktion nur sehr bedingt Schnitte zulässt und man als HörerIn so sehr im Sog der Geschichte ist, dass auch der kleinste Stolperstein sofort auffällt.

Sprecher: Thomas Schmuckert;Oliver Kalkofe;Frank Gustavus;Robert Kotulla;Marco Sand; Konrad Halver;uva.


Typ Hörspiel
Medium CD
Erscheinungjahr2011
Verlag/LabelFolgenreich
AutorMarco Göllner
RegieMarco Göllner
ISBN/AsinB004Q45P88
Lauflängeca 66 min.