von Peter David

10 Jahre mussten wir warten. Wir, das sind die Leute, die die deutsche Ausgabe der Star Trek Serie "Die Neue Grenze", New Frontier, damals bei Heyne gelesen hatten. Warum diese Wartezeit ziemlich schmerzhaft war, kann man am letzten Satz des Romanes Nummer 6, Dunkle Verbündete, erkennen. “...sagte Mackenzie Calhoun - fünf Minuten, bevor die Excalibur explodierte...".

Ziemlich gleichzeitig, wenn ich mich recht entsinne, kam die Information des Heyne Verlages, dass die Serie Excalibur eingestellt sei. Jeder Leser kann sich vorstellen, was das für ein Schock war. Eine neue aufregende Star Trek Serie, vom bekannten Autor Peter David geschrieben, die mittendrin einfach aufhörte. Kein Cliffhänger kann schrecklicher sein! Die Aufregung danach war in der Fangemeinde ziemlich groß, wie man sich lebhaft vorstellen kann und dauerte eine gewisse Zeit lang an. Danach war klar, in Deutsch würde man diese Serie niemals zu Ende lesen können. Und mit der Zeit begrub man die Hoffnung das sich dies vielleicht einmal ändern würde. Wirklich schade!

Dann machte sich der Cross Cult Verlag daran, alte Star Trek Bände wieder neu aufzulegen. Und als die Nachricht kam, dass sie auch die New Frontier Serie neu auflegen würden, war die Fangemeinde happy. Endlich, endlich würde man erfahren was nach der Zerstörung der Excalibur passieren würde. Von daher waren die Erwartungen natürlich auch sehr groß. Würden wir endlich erfahren wie es weitergeht? Natürlich, denn die Serie ging ja weiter, aber wie? Das war die große Frage. Und dann hielt ich den Band "Requiem" in den Händen. Und das schöne war, er fing genauso an wie Band 6 aufhörte. “ ... fünf Minuten, bevor die Excalibur explodierte…“. Und dann kamen die ersten neuen Sätze: „Ich kann immer noch nicht glauben dass das Schiff explodiert ist“.

Und dann las der geneigte Leser, das die Crew sich in einem Lokal versammelt hatte und der Vergangenheit gedachte. Alle waren da, nur Captain Calhoun nicht. Und im ganzen weiteren Verlauf dieses Romanes, wird an keiner Stelle erwähnt wie die Besatzungsmitglieder sich retten konnten oder was mit Captain Calhoun passiert ist. Es ist keine Frage der Roman ist spannend geschrieben und die Charaktere, die doch behandelt werden, werden intensiv beleuchtet. Vor allen Dingen Lieutenant Soleta rückt stark in den Vordergrund. Aber auch andere werden ein wenig mehr beleuchtet, als in den vorherigen Romanen der Serie der Fall war. Doch zu keinem Zeitpunkt erfährt man, warum das Raumschiff explodierte und wieso gerade die Brückenmitglieder alle überlebt haben, außer anscheinend der Captain. Das ist ziemlich frustrierend!

Zehn Jahre warten und dann so eine Enttäuschung! Wohl gemerkt, nicht über den Roman an sich, der sich sehr spannend und interessant lesen lässt, sondern darüber, dass nicht ein Wort über das, auf das man so lange gewartet hat, erwähnt wird. Der Roman an sich ist, wie gewohnt von Peter David, spannend geschrieben, unterhaltsam, gibt Einblicke in die diversen Persönlichkeiten, hat Action zu bieten und eine nette Überraschung, wirft neue Fragen auf und kann in einem Rutsch durchgelesen werden. Aber bei mir blieb doch immer dieses "aber" im Hintergrund präsent. An dieser Stelle sei mir ein langer tiefer Seufzer gewährt.

Und damit ihr auch wisst worum es in Requiem geht, hier eine kurze Inhaltsangabe. Als die U.S.S. Excalibur plötzlich und gnadenlos zerstört wurde, verlor die Sternenflotte eines ihrer besten Raumschiffe. Doch die Besatzungsmitglieder der Excalibur verloren ihren Captain… Und ihr zuhause. Noch während sie um ihr Schiff und Captain Mackenzie Calhoun trauern, erwarten der erste Offizier Elisabeth Shelby und die übrige Mannschaft ihre neuen Aufgaben.

Im Fall Lieutenant Soletas bedeutet dies eine schmerzvolle Wiedervereinigung mit ihrem romulanischen Vater, während Zak Kebron und Mark McHenry auf eine Undercover-Mission gesandt werden, um eine mysteriöse Serie von Entführungen auf einer Welt mit wenig entwickelter Technologie zu untersuchen. Während die Überlebenden der Excalibur im ganzen Alpha-Quadranten getrennte Wege gehen, müssen sich alle unterschiedlichsten Herausforderungen und Gefahren Stellen.

Und damit bleibt dem etwas enttäuschten Rezensenten nur die Hoffnung auf den nächsten Band, der ja kommen wird. Im Band 8 "Excalibur II - Renaissance" kommt dann vielleicht das, auf das wir alle 10 Jahre lang gewartet haben. Denn eins ist klar, die Hoffnung stirbt nie!


Original TitelRequiem
Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2013
Verlag/LabelCross Cult
AutorPeter David
ISBN/Asin978-3-942649-07-0
Seitenzahl260