von Alisha Bionda
rezensiert von Oda Plein

Eine ungewöhnliche Geschichte erzählt die Autorin Alisha Bionda in ihrem Buch Regenbogen - Welt.

Saha die Gottesanbeterin lebt auf der ersten Ebene der Regenbogen - Welt. Ihr Neugier und eine innere Unruhe bringen sie dazu sich inneren Träumen zu stellen und so macht sie sich mit einigen Freunden auf dem Weg, um die fünfte Ebene zu erreichen.

Naturgetreue Tierbeschreibungen dürfen die LeserInnen hier nicht erwarten. Hier sitzen alle Tiere auch mal im Schneidersitz um ein Lagerfeuer oder handeln völlig entgegen ihrer Instinkte. Allerdings ist dieses Buch auch kein Insektenführer, sondern eine Geschichte rund um Freundschaft, Veränderung, Hoffnung und indianischen Mythen.

Die Autorin gibt jeder Ebene der Regenbogen - Welt Aufmerksamkeit. Die Beschreibungen lassen schöne Bilder im Kopf entstehen und zaubern Landschaften und besondere Wesen herbei. Saha und ihre Freunde stolpern von einem Abenteuer ins nächste und recht schnell wird klar, dass ihnen größere Dinge bevorsteht. Aus ihrer anfänglichen Erkundungsreise wird eine Prüfung, eine Schöpfung, der besonderen Art.

Es ist nicht immer einfach der Geschichte zu folgen. Die vielen Charaktere wie Barb (Schmetterlingsmädchen), Ishtar (Libellenmann), Sash (Bär) und all ihre Freunde überfordern manchmal ein wenig durch ihre Anzahl. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an diese Vielfalt und da die Charaktere größtenteils ihre Grundeigenschaften behalten, können die Leserinnen sie mit der Zeit auch ohne viel Beschreibung erkennen und auseinander halten.

Alle Charaktere sind liebevoll und mit besonderen Eigenschaften beschrieben. Sie sind mit all ihren Stärken und Schwächen sehr liebenswert.

Saha, Barb und Ishtar erfahren eine überraschende Wandlung, denn sie verwandeln sich nach und nach zu einen Wesen, dass ihnen sowohl Angst, wie Respekt einflößt. Obwohl die Autorin niemals vergisst auf die inneren Veränderungen dieser drei Figuren hinzuweisen ist es teilweise schwer diesen zu folgen. Die äußeren Umstände die zu den Veränderungen führen sind klar, die Veränderung ist klar, aber es fehlt etwas an der Möglichkeit die Charaktere bei diesen inneren Prozessen zu begleiten.

Alisha Bionda hat sich in Regenbogen - Welt stark auf indianische Mythen bezogen. Das gibt diesem Buch ein besonderen Flair. Es hebt sich von üblichen Fantasygeschichten ab und zieht die Leserinnen in eine besondere Welt, die Aufmerksamkeit verdient. Alisha Bionda gelingt es sehr gut die indianische Lebenseinstellung zu beschreiben und das ganz ohne Kitsch.

Trotzdem erschafft sie gleichzeitig auch ihre ganz eigene Schöpfungsgeschichte. Darum kann es durchaus sein, dass die Leserinnen mal über eine Gottheit stolpern, die nichts mit den indianischen Mythen zu tun hat. Allerdings trägt dies auch die Botschaft der Geschichte, dass niemand besser oder wertvoller ist als der andere und alles seinen Platz haben muss, wenn eine Welt richtig leben soll.

Alisha Bionda schreibt klar und ohne große oder umherschweifende Schnörkel. Sie erlaubt den LeserInnen sich selbst Gedanken und Bilder zu machen. Darum braucht man für dieses Buch auch etwas mehr Zeit. Es bietet viele Möglichkeiten in eigenen Gedanken zu versinken und die Geschichte in sich selbst ein Stück mehr auszuschmücken.

Die Illustrationen von Barbara Schriefers runden dieses Werk perfekt ab und geben ihm nochmal eine besondere Note. Dezent und geschmackvoll zeigen sie, dass die Illustratorin sich in die Geschichte eingefühlt und deren Sinn voll erfasst hat.

Regenbogen - Welt ist ein besonderes Buch, dass sich von der Masse abhebt und viel Lesespaß in sich trägt.


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Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2013
Verlag/LabelArunya Verlag
AutorAlisha Bionda
ISBN/AsinB00DF7NR8M
Seitenzahl526