von Markus Heitz

Rund um das Geborgene Land, wachen die fünf Stämme der Zwerge. Sie wachen über die dort lebenden Menschen, Zauberer und Elben, um sie vor den üblen Geschöpfen des Gottes Tion zu schützen. Doch eines Tages reicht die Kraft der Äxte nicht mehr aus: Orks, Oger und die schrecklichen Albae erstürmen die Tore des steinernen Weges, den der fünfte Stamm sicherte. Sie werden vernichtet, das Tote Land drängt hinein und bringt Schrecken und Vernichtung über alle Völker. Wer innerhalb seiner Reichweite stirbt, kehrt als Untoter zurück, bis ihm der Kopf abgeschlagen oder das Tote Land vernichtet ist.

Elfhundert Sonnenzyklen später, das Tote Land breitet sich unaufhaltsam aus, wird Tungdil, ein Zwergenfindelkind, das als einziger Zwerg unter den Menschen lebt, von seinem Mentor, einem Zauberer, hinaus in die Welt geschickt, um einige Dinge seinem Besitzer zurückzubringen. Nicht ahnend, daß sich damit das Schicksal aller Bewohner des geborgenen Landes entscheiden wird.
Wie schon in seiner Reihe "Schatten über Ulldart", hat sich Markus Heitz wieder eine Menge Arbeit mit seinem Roman gemacht. Zuerst erschuf er eine eigene Welt und erst dann spon er die Geschichte um Tungdil und die Welt der Zwerge, die von ihrem Gott Vraccas einst den Auftrag erhielten, das Geborgene Land zu schützen. Und dies tun sie mit aller Aufopferung, bis in den Tod hinein. Nur ihr Haß auf die Elben und dem dritten Volk, hindert sie manchmal an klaren Überlegungen.

In fesselnden Beschreibungen, schildert er die Reise Tungdils hinaus in die Welt und seinen Erlebnissen, sein eigenes, ihm fremdes Volk, die Zwerge, kennenzulernen. Wie üblich in Fantasy-Romanen, ist es sein Schicksal, die großen Aufgaben, vor denen er plötzlich steht, zu bewältigen. Im Laufe des Geschehens merkt man deutlich, im positiven Sinne, Markus Heitz Verbundenheit zum Rollenspiel. Der zuerst einsame Held, trifft unterwegs auf Gefährten, die alle sehr unterschiedlich sind und sich zusammenraufen müssen, um das gemeinsame Ziel, die Rettung des Geborgenen Landes, zu erreichen. Und der bisher heimatlose Tungdil, findet seinen Ursprung und seinen Platz im Volk der Zwerge.

Die einzige negative Kritik, die ich an dem 620 Seiten umfassenden Wälzer anbringen könnte, ist folgende. Tungdil gerät in die Neuwahl des Großkönigs und muß sich schließlich mit dem Erstbewerber, König Gandogar des vierten Stammes, messen. Sie machen sich getrennt auf den Weg, die einzige Waffe zu schmieden, die das Tote Land und seinen Herrscher Nôd'onn aufhalten könnten. Am Anfang hat er starke Auftritte und ist ein Teil der Geschichte. Danach konzentriert sich die Handlung auf Tungdil und seine Gefährten. Aber als die beiden Gruppen wieder aufeinander treffen, bleibt Gandogar vollkommn farblos und hat nur noch zwei Auftritte, als Stichwortgeber.
Ansonsten fesselt das Buch von der ersten bis zur letzten Seite und hat praktisch keine schwachen oder langatmigen Phasen. Ich kann es uneingeschränkt jedem Fantasyliebhaber empfehlen.


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2004
Verlag/LabelHeyne
AutorMarkus Heitz
ISBN/Asin978-3453875319
Seitenzahl620