von Laura Flöter
rezensiert von Oda Plein

„Der Engelseher“ von Laura Flöter. Ein Roman, der auf mehr als eine Weise aus dem Mainstreambrei heraus sticht. Erschienen ist der Roman der jungen Autorin im Januar 2012, bei Fabylon, im Rahmen der Ars Litterae Anthologie, als Band 7.

Jeásh lebt in einer Welt, in der man besser nicht erzählt, dass man in Licht und Schatten Dinge sieht. Religiöser Wahn, Verfall und Chaos sind in Toch Eleth nichts ungewöhnliches. Immer wieder versucht Jeásh sich umzubringen und einer tiefgründigen und unerklärlichen Sehnsucht zu entfliehen. Doch der junge Mann hat Recht, mit dem was er sieht und spürt.

Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich und fesselnd. Sie schafft es, die Stimmung und Verfassung, die Zerschlagenheit der Welt Toch Eleth in ihre Art zu schreiben einzubinden. Manchmal schreibt sie fast abwesend, beobachtend, manchmal so abgebrochen und bildhaft, wie ihr Hauptcharakter sein Leben sieht. Von Anfang an schafft es Laura Flöter, alleine durch ihre Art zu schreiben, die jeweilige Stimmung zu vermitteln und die Leser/innen darin einzufangen. Sie zaubert vom erst an Satz an Bilder in die Köpfe der LeserInnen, die nicht mehr loslassen.

Jeder Mensch wird begleitet von einem weißen und einem schwarzen Engel. Und jeder Engel kämpft um die Seele des ihm verbundenen Menschen. Doch welche Seite wird bei Jeásh gewinnen? Warum kann er die Engel sehen und was passiert wenn ein Engel seiner Aufgabe nicht gewachsen ist? Das alles beantwortet Laura Flöter in nur 200 Seiten. Ihre Antworten sind glaubhaft und nachvollziehbar. Ebenso wie ihre Charaktere. Liebe wird in dieser Geschichte zu mehr als einem kitschigen Schicksalsding. Hier geht es darum, dass man nur lieben kann, wenn man den eigenen Weg geht.

Laura Flöter schafft es Zwiespältigkeit, Ängste und Hoffnungen so verständlich zu beschreiben, dass sogar ein Thema wie Selbstverletzung plötzlich nachvollziehbar wird. Die Autorin schafft es, auch dieses, sonst einfach nur schockierende Thema, so zu bearbeiten, dass die LeserInnen verstehen, erkennen und sich vollkommen in Jeásh einfühlen können.

Im Buch tauchen immer wieder Illustrationen auf, die ebenso wie das Cover von Crossvalley Smith gezeichnet wurden. Die Bilder sind stimmungsvoll und passend gezeichnet. Es dürften mehr davon im Buch enthalten sein.

Das Cover für „Der Engelseher“ besticht durch schlichte Intensität. Auf feurig angehauchtem Hintergrund sind ein weißer und ein schwarzer Engel zu sehen, die sich gegenüber stehen. Auch dieser Künstler verdient Aufmerksamkeit. Seine Werke sind mehr als eindrucksvoll. Mehr dazu finden die LeserInnen auf http://www.crossvalley-design.de/studio20/index.html .

Der Fabylon Verlag hat mit Laura Flöter eine vielversprechende Autorin gefunden. Der Verlag selber ist sehr vielseitig und bietet neben Veröffentlichungen auch eine Schreibwerkstatt an. Es lohnt sich die Homepage, http://www.fabylon.de/ zu besuchen.

Wer sich für weitere Werke der Autorin interessiert, kann unter www.laurafloeter.de reichlich Material finden.

Das Cover für „Der Engelseher“ besticht durch schlichte Intensität. Auf feurig angehauchtem Hintergrund sind ein weißer und ein schwarzer Engel zu sehen, die sich gegenüber stehen. Auch dieser Künstler verdient Aufmerksamkeit. Seine Werke sind mehr als eindrucksvoll. Mehr dazu finden die LeserInnen auf http://www.crossvalley-design.de/studio20/index.html .

Obwohl für die Rezension nur ein pdf Dokument zur Verfügung stand, was die Arbeit für die Rezensenten sehr schwierig macht, ist „Der Engelseher“ durchweg empfehlenswert.Da es sich bei der pdf Version um eine Vorabversion handelte, ist davonauszugehen, dass im fertigen Buch alle Rechtschreibfehler verschwunden sind. Aber selbst diese haben den Lesegenuß nicht gestört.

Interessante, fesselnde Phantastik.


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2012
Verlag/LabelFabylon
AutorLaura Flöter
ISBN/Asin978-3927071513
Seitenzahl200